Nizza aus der Beitrittsperspektive
Janis A. Emmanouilidis
in: Werner Weidenfeld (ed.), Nizza in der Analyse, Strategien für Europa, pp. 263-304
Verlag Bertelsmann Stiftung, Guetersloh, ISBN 3-98204-569-0 10/2001
Der Beitrag von Janis Emmanouilidis analysiert die Ergebnisse des Nizza-Gipfels aus der Beitrittsperspektive. Die Regierungsvertreter und die veröffentlichte Meinung in den Kandidatenstaaten haben die Gipfelbeschlüsse als "Willkommenszeichen" und "wichtiges Signal" gewürdigt. Trotz der unbestreitbaren Defizite des neuen Vertragswerkes hat der Abschluss der Regierungskonferenz formal betrachtet die institutionellen Grundlagen einer erweiterten Union geschaffen. Doch nicht nur der Abschluss der Regierungskonferenz, sondern auch weitere Gipfelbeschlüsse haben insbesondere die fortgeschrittensten Beitrittskandidaten optimistisch gestimmt.
Im zweiten Teil des Beitrags bewertet der Autor die Detailergebnisse der Regierungskonferenz aus der Kandidatensicht. In diesem Zusammenhang wird insbesondere auf die drei Amsterdamer Left-overs sowie die künftige Sitzverteilung im Europäischen Parlament und die Reform der Regelungen zur verstärkten Zusammenarbeit eingegangen. Trotz einiger ungerechtfertigter Detailentscheidungen zu Ungunsten bestimmter Bewerberländer, die jedoch im Rahmen der Beitrittsverhandlungen korrigierbar erscheinen, ist Nizza aus der Perspektive der Bewerberländer positiv zu bewerten. Über die formale Feststellung einer EU-Erweiterungsfähigkeit und der damit verbundenen konkreten Beitrittsperspektive hinaus, müssen die allgemeinen Defizite der erzielten Reformergebnisse kritisch beurteilt werden. Der Umstand, dass die in Nizza vereinbarten Reformen die Handlungsfähigkeit und Effizienz einer erweiterten EU nicht sicherstellen, muss auch die Bewerberländer unzufrieden stimmen.
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